Ich hab das Wunder
diesen Winter getroffen.
Dazu aber später.
Diese Angst, dass nicht nur
der Zug, indem du sitzen wirst,
sondern auch deiner abgefahren ist.
Dann blickst du aus dem Fenster,
und du verstehst nicht, warum du
freiwillig die Gegenrichtung einschlägst.
Gespräche.
Nur du bist still.
Das Wunder wartet.
Du freust dich und
es fühlt sich so verdammt richtig an.
Die Zugphobie –
sie ist weg.
Du lachst dich nun selbst aus.
Das Wunder wartet.
Du steigst aus, Beklommenheit
nur, weil die Angst ihren letzten
Spieler aufs Feld schickt.
Die kalte Luft
kühlt dir deine Gedanken ab.
Das Wunder wartet.
Du siehst die Menschen
und denkst dir,
Hektik und Stress sind oft selbstgemacht.
Du gehst und gehst.
Plötzlich –
das Wunder.
Und es ist wunderschön.
Kategorie: Gedichte (Seite 2 von 2)
Die weiße Fahne ist gehisst.
Die Bomben mich getroffen.
Die Liebe aus dem Herz gesoffen
dass sie nicht mehr vermisst.
Rekapitulation, soweit das Auge reicht.
Hinter dem Berge versteckt.
Blut hat man nun selbst geleckt.
Weder Gewinn noch Verlust erreicht.
Der Krieg, so scheint, nun verloren.
Doch begonnen hat er nie.
Den Sinn erkennt nur ein Genie.
Die Einfalt hat ihn auserkoren.
Der Soldat, er zieht nach Haus.
Wo es ist, er weiß es nicht.
Er zieht von dannen, es ist seine Pflicht.
Neues folgt, es ist ihm ein Graus.
Soldat, so lebe in vergang´ner Zeit!
Singe deine alten Lieder laut!
In den Krieg hast du vertraut.
Die Zukunft ist noch nicht bereit.
Wenn Planeten im Kreise laufen
sich wie Kinder um die Sonne raufen
Wenn Planeten ihre Kreise ziehen
wie wir vor sich selber fliehen.
Wenn Planeten plötzlich Angst bekommen
weil sie sich die Entfernung genommen
Wenn Planeten ihre Zukunft singen
diese nur in Gedanken klingen.
Wenn Planeten dann gewaltig werden
weil sie sich gegenseitig erden.
Wenn Planeten lachen lernen
sich nicht mehr voneinander entfernen.
Wenn Planeten schlafen gehen
und im Traum beieinander stehen.
Wenn Planeten nicht mehr so scheu
weil sie sich doch gegenseitig treu.
Wenn Planeten den Mond nicht brauchen
sich selbst gegenseitig Leben einhauchen.
Wenn Planeten endlich leben
weil sie sich die Vergangenheit vergeben.
Im Prinzip wird die Liebe entseelt
weil nur mehr das Offene zählt
Entblößung der Seele entsteht
Geheimnis des Lebens vergeht.
Worte werden überflüssig
Gedanken denken überdrüssig
Botschaften erdrücken dich
schneeschwarze Liebe gibt es nicht.
Wo bleibt der Verborgene wert?
Wenn jeder seine Seele leert.
Der Körper als Sinnbild allein
Liebe muss soviel anders sein.
Süßrote Enttäuschung der Welt
Bei dir hat sich Liebe entseelt,
Sprich die Sprache der Gedanken
fein gewebter Stoff wird ranken.
Geht hinfort ihre bösen Bilder
Liebe braucht keine Hinweisschilder
Niemand muss doch genau wissen
ob Lohn und Liebe die Fahne hissen.
Die Empathie ist nur in meinem Kopf
getragen von der Eitelkeit der Würde.
Die Gefühlsuhr dreht sich rückwärts
jedes Herz hat seine Bürde.
Das Verständnis ist nur in meinem Kopf
eingebuchtet im Stolz der Vergangenheit
Die Sonne schmückt sich schwarz
im Mantel der bitteren Eitelkeit.
Das Herz ist nur in meinem Kopf
eingebrannt im Gedankenkonstrukt der Imitation
Die Wut schnalzt ihr Zunge
in die Welt voller losen Selbsthohn.