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[review] Winters Garten | Valerie Fritsch

Das Buch

Anton Winter wuchs als Sohn eines Geigenbauers auf in einem riesigen Garten zu eine Zeit, als man noch in ein Schicksal hineingeboren werden konnte.

 

Anton Winter lebt mit seinem Bruder, seinen Eltern und seinen Großeltern am Rande einer Stadt in einem Haus mit einem wunderbaren, riesigen Garten. Der Garten ist ein Paradies, wahrhaftig und doch nah. Als seine Großmutter stirbt, zieht Anton in die Welt aus. Erst als eine Frau kennenlernt und die Wirren des Weltuntergangs zuschlagen, kehrt Anton in den wunderbaren Garten zurück…

Die Autorin

Valerie Fritsch (*1989 in Graz)
studierte Jura und Germanistik (nicht fertig)
lebt als Schriftstellerin und Photokünstlerin in Graz
Bisher erschienen:

2011: VerkörperungEN – Leykam Verlag,
2015: Kinder der Unschärferelation – Leykam Velag

Quelle: zeit.de

Die Ansicht

Sprachlich war dies mit Abstand der gewaltigste Roman, den ich je lesen durfte. Ich war beeindruckt, wie groß und pathetisch ein Roman sein kann, den jemand schreibt, der so alt ist wie ich. Und: es hing nicht an den Personen, dass ich das Buch an einem Nachmittag verschlungen hatte. Anton Winter steht als Metapher der allgemeinen Gefühlslosigkeit im Raum, die Sehnsucht nach einem Paradies, das es nie geben wird. Es ist die Härte, die einen trifft zwischen all dem Schönen. Die Endzeit in diesem Buch, die so wenig einen Blockbuster gleicht. Das Poetische zwischen den Zeilen. Ein grandioses Buch durch und durch.

Längst war ein Perpetuum Mobile aus zwei Menschen in Gang gesetzt, so selbstgenügsam wie selbstvergessen (Fritsch 2015)

Die Information

Quelle: suhrkamp.de

Winters Garten
Valerie Fritsch
Suhrkamp
Preis: 17,50 (gebundene Ausgabe)

 

[review] Mostviertler | Helmut Scharner

Das Buch

Dezember 1998. Ybbsitz. In der Garage rostete der dunkelrote Ford Escort vor sich hin. Sein stark zerkratztes Paar Skier lehnte Hans samt den Stöcken daneben an die Wand.

Hans fährt nicht nur leidenschaftlich gerne Ski, sondern arbeitet in der Firma Schuster GmbH, einer Schuhfirma in Waidhofen an der Ybbs. Sonst kümmert er sich um seine Freundin Juliana, mit der – so seine Ansicht – recht glücklich ist. Wäre da nicht sein Chef Jakob Schuster, der sein Leben durcheinander bringt. Nicht nur privat lässt er es krachen und spannt Hans die Freundin aus, sondern geht auch beruflich buchstäblich über Leichen: Schuster GmbH möchte Global player werden und eine vietnamesische Fabrik übernehmen, egal mit welchen Mitteln. Das wird ihm schließlich zum Verhängnis…

Der Autor

Quelle: krimiautoren.at

Helmut Scharner (*1975 in Niederösterreich)
Sales Manager für VOEST alpine
lebt mit seiner Familie in Waidhofen an der Ybbs
schreibt gerade an seinem zweiten Kriminalroman

 

Die Ansicht

Das Buch habe ich kurz vor Weihnachten in der örtlichen Buchhandlung erworben. Kriminalromane sind normalerweise nicht unbedingt mein Genre, aber das Cover habe ich mit der Stadt Waidhofen an der Ybbs und dem glänzenden Ybbs-Fluss großartig gefunden. Zudem schätze ich es sehr, dass es Autoren in meiner Heimat gibt, die Bücher schreiben. Die Idee fand ich zudem witzig ein Buch zu lesen, dessen Ortschaften mir besonders gut vertraut sind, da sie auch ein Teil meiner Heimat sind. Helmut Scharner hat mit „Mostviertler“ seinen Debüt-Kriminalroman hingelegt und ist dafür gut gelungen. Die Zeichnung der Figuren ist ausreichend, es wird jedoch schon von Anfang an klar, wer zu den „Guten“ gehört und wer eben nicht. Gestört hat mich zudem, dass man 3/4 des Buches gelesen haben musste, bis der Kriminalkomissar, der im Klappentext angekündigt worden war, überhaupt auf dem Tapet erschien. Für Menschen die wirklich Lust am Auflösen von Kriminalfällen haben, ist das Buch eher nicht geeignet. Trotzdem war das Buch ein Vergnügen, weil es sich unglaublich viel mit Globalisierung und Fairplay beschäftigt. Das Thema „Fairtrade“  und „fair gehandelte Schuhe“ nehmen einen großen Teil des Buches ein und lädt zum Umdenken ein. Ich habe nach dem Buch jedenfalls recherchiert, wer fair gehandelte Sportschuhe anbietet. Und die Bilanz ist wirklich traurig. Das hat das Buch allenfalls geschafft.

Die Information

Quelle: amazon.de

Mostviertler
Helmut Scharner
Gmeiner Verlag
Preis: 13,40 (Taschenbuch)

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