Autor: katkaesk (Seite 16 von 22)

[Sterbenswörtchen]: Andreas Gruber.

Wer sind diese großartigen Autor/-innen, die hie und da ein Sterbenswörtchen verlieren? Es sei gesagt: Der Autor, der diesmal meine Fragen beantwortet hat, sagt von sich selbst:  „Schriftstellerei bedeutet für mich, dass ich interessante Figuren erfinden darf, ohne in der Psychiatrie zu landen – und Menschen auf originelle Weise ermorden kann, ohne im Gefängnis zu landen. Aber sonst bin ich ein netter Kerl.“ Man muss dazu sagen: Er ist wirklich ein netter Kerl. Seine Lesungen sind hörenswert, weil sie spannend sind und auch sehr lustig. Seine Bücher sind bewunderswert und man muss seine Figuren lieben, dasselbe gilt für seine Bücher. Die Rede ist von Bestseller-Autor Andreas Gruber, der mit Frau und fünf Katzen (ich sagte ja ein netter Kerl!) in Grillenberg (Niederösterreich) wohnt und Preisträger des Skoutz-Awards, des Leo-Perutz-Krimi-Preises der Stadt Wien, der Herzogenrather Handschelle, dreifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises ist. Seine Romane erschienen als Übersetzung in Frankreich, Italien, Brasilien, Türkei, Japan, Korea, Russland und Polen, er schrieb hunderte Beiträge für Anthologien, welche mittlerweile auch als Theaterstücke adaptiert sind und als Hörspiel verfügbar sind. Andreas Gruber ist Erfinder der Rache-Reihe um den kauzigen Ermittler Walter Pulaski und der Todes-Reihe um den niederländischen Profiler Maarten S. Sneijder (ich liebe diese Figur so sehr!). Gruber gibt Schreibworkshops, spielt leidenschaftlich gern Schlagzeug und wartet bis heute auf einen Anruf der Rolling Stones. Umso mehr freut es mich, dass er Zeit gefunden hat, auf meine Fragen zu antworten:

 

Was bedeutet der Tod für dein Schreiben?

Der Tod bringt ja für die Hinterbliebenen viel Emotionen mit sich, und Emotionen – ganz gleich welcher Art, wie Liebe, Hass, Leidenschaft, Wut, Eifersucht, Trauer – sind die Basis für jede Story. Das war schon bei den griechischen Tragödien, bei Shakespeare und bei Edgar Allan Poe so. Sie sind der Motor für die Motivation der Figuren, damit sie angetrieben werden. So gesehen ist auch der Tod ein wichtiger Bestandteil einer spannenden Story.

Wie politisch ist der Tod?

Manchmal ist der Tod sogar sehr politisch, vor allem der gewaltsame Tod, wenn man sich ansieht, was in der Welt mit politischen Gegnern gemacht wird und was bei Kriegen passiert.

Wie wirkt der Tod in sozialen Medien?

Meiner Erfahrung nach werden die sozialen Medien wie Facebook, WhatsApp oder Twitter eher nur für Lustiges, Humorvolles und Witziges verwendet. Auf ernste Dinge wie Tod, Verlust oder Trauer stoße ich dort nur selten. Manchmal führt aber extremer Gebrauch von sozialen Medien, wie Mobbing, leider auch zum Tod, vor allem bei Jugendlichen, was ich sehr schockierend finde.

Der Tod ist sicherlich ein großer Themenbereich im Darknet, aber damit habe ich mich noch nie beschäftigt. Das interessiert mich nicht.

Was bleibt von Menschen, wenn sie nicht mehr sind?

Erinnerungen. Darum finde ich Friedhöfe so schön. Sobald ich eine Städtereise mache, schaue ich mir dort die Friedhöfe an. Manchmal besuche ich Gräber berühmter Persönlichkeiten wie Oscar Wilde oder Jim Morrison. Dadurch geraten diese Menschen nie in Vergessenheit.

Und was meine eigene Arbeit als Schriftsteller bestrifft: Ich schreibe deshalb, weil ich Menschen unterhalten möchte, aber auch deshalb, weil ich Spuren auf diesem Planeten hinterlassen möchte. Wenn ich einmal nicht mehr bin, das kann in 40 Jahren sein, wenn ich neunzig bin, aber das kann schon in einer halben Stunde sein, wenn ich einen Herzinfarkt oder Gehirnschlag habe, dann möchte ich, dass etwas von mir weiterexistiert: Meine Bücher, meine Geschichten, meine Figuren.

Wie ein Erfinder, der die Glühlampe erfunden hat, oder wie ein Architekt, der den Eiffelturm gebaut hat, oder wie eine Band, die das Album „Yellow Submarine“ aufgenommen hat, möchte ich etwas erschaffen, das nach meinem Tod weiterlebt – als eine winzige Fußnote in der Geschichte, die daran erinnert: Du hast gelebt!

Was bleibt, wenn du gehst? Was geht, wenn du bleibst?

Den ersten Teil habe ich ja schon vorhin beantwortet: Ich hoffe, viele spannende Geschichten, die die Menschen  auch noch nach meinem Tod unterhalten werden.

Zum zweiten Teil der Frage: Was geht, wenn du bleibst? Ich hoffe, dass noch viel Kreativität und Schaffensfreude möglich ist, solange ich bleibe, und dass ich die Zeit finde, noch alle Ideen, die ich habe, zu Papier bringen zu dürfen.

Welches Kunstwerk (Buch, Film, Text, Musik, Bild) drückt den Tod am besten aus?

Der französische Horrorfilm „Martyrs“ von Pascal Laugier aus dem Jahr 2008. Den kann ich aber nur Menschen mit starken Nerven empfehlen. Obwohl er so schrecklich ist, mit schlimmen, fast schon unerträglichen Splatter-Szenen, ist er dennoch tiefsinnig und hat eine philosophische Botschaft, was den Tod betrifft.

Wie viele Tode kann man sterben?

Das ganze Leben kann eine endlose Aneinanderreihung von Toden sein. Menschen in Kriegsgefangenschaft, oder eingesperrt im Keller eines Pädophilen, von Kindheit an blind oder an den Rollstuhl gefesselt sein. Das sind so schreckliche Dinge, die im Leben passieren können, dass es mir die Seele zerreißt, wenn ich länger darüber nachdenke.

Welchen Zustand hat der Tod?

Da ich noch nicht gestorben bin, kann ich die Frage nicht beantworten, aber ich denke einen Erlösenden.

Inwieweit beeinflusst der Glaube/Nichtglaube den Tod?

Wenn man sich religiösen Fanatismus ansieht, leider sehr stark. Ich persönlich bin ein religiös ungläubiger Mensch. Ich fühle mich zwar zum Buddhismus hingezogen, für mich ist das aber eher eine Philosophie und Lebenseinstellung und keine Religion.

Was bedürfe einer Änderung in der Welt bevor man geht?

Bevor ich diese letzte Frage beantworte, möchte ich noch eines kurz erwähnen: Dieses Interview hat mir extrem Spaß gemacht und mir gut getan, weil ich meine grauen Zellen in Schwung bringen musste, da nicht die üblichen endlos nerven Fragen kamen: „Woher nimmst du deine Ideen?“ Deshalb möchte ich dir für diese interessante Abwechslung danken.

So, was bedarf einer Änderung? Die Lebenserwartung der Menschen! Würden die Menschen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 200 Jahren haben, würden sie die Umwelt und diesen Planeten nicht so schamlos ausbeuten und alles vernichten. Und Politiker müssten nicht 4 oder 5 Jahre im Amt bleiben, sondern 60 Jahre und einen langfristigen Plan zur Steigerung der Lebensqualität ihrer Bevölkerung haben. Leider ist genau das Gegenteil der Fall: Wir verhalten uns wie Eintagsfliegen auf diesem Planeten.

 

Ich möchte mich ebenso bei dir, Andreas, bedanken! Es freut mich sehr, dass du mir Rede und Antwort gestanden hast.

 

Andreas Gruber anderswo:

Andreas Gruber – Autoren- Homepage
Andreas Gruber –  Verlagsgruppe Random House
Andreas Gruber – Luzifer Verlag
Andreas Gruber – Facebook Fanpage

 

Bisher erschienen:

Storykollektionen:

  • Die letzte Fahrt der Enora Time, SF-Erzählungen, Shayol, 2001
  • Northern Gothic, Horror-Erzählungen, Luzifer, 2015
  • Apocalypse Marseille, SF-Erzählungen, Luzifer, 2016
  • Jakob Rubinstein, Krimi-Novellen, Luzifer, 2017
  • Der fünfte Erzengel, Horror-Erzählungen, Luzifer, 2017
  • Ghost Writer, Horror-Erzählungen, Luzifer, 2018

Romane:

  • Der Judas-Schrein, Mystery-Thriller, Hockebooks, 2005
  • Das Eulentor, Mystery-Thriller, Hockebooks, 2007
  • Herzgrab, Thriller, Goldmann, 2013

Peter Hogart Reihe:

  • Die Schwarze Dame, Thriller, Goldmann, 2007
  • Die Engelsmühle, Thriller, Goldmann, 2008

Walter Pulaski Reihe:

  • Rachesommer, Thriller, Goldmann, 2011
  • Racheherbst, Thriller, Goldmann, 2015
  • Rachewinter, Thriller, Goldmann, 2018

Maarten S. Sneijder Reihe:

  • Todesfrist, Thriller, Goldmann, 2013
  • Todesurteil, Thriller, Goldmann, 2015
  • Todesmärchen, Thriller, Goldmann, 2016
  • Todesreigen, Thriller, Goldmann, 2017

 

[review] QualityLand | Marc-Uwe Kling

Das Buch

Nun reist du also zum ersten Mal in deinem Leben nach QualityLand. Bist du schon aufgeregt? Ja? Aus gutem Grund!

QualityLand lautet die Antwort auf alle Fragen „Ok.“. In QualityLand ist alles elektronisch. Du küsst dein QualityPad, wenn du bezahlen möchtest, hast einen Ohrwurm (sprichwörtlich!) im Ohr, der dich über das Neueste informiert. In QualityLand brauchst du dir nichts zu wünschen, weil Algorithmen berechnen, was du haben möchtest. Praktisch! Nur für Peter Arbeitsloser, gelernter Maschinenverschrotter, nicht. Der bekommt eines Tages einen rosa Delphinvibrator zugesandt, den er aber sicher nicht haben wollte. Während er alles dran setzt, sein unerwünschtes Geschenk zurückgeben zu können, verlässt ihn seine Freundin, diverse Maschinen und Androiden werden seine beste Freunde und schlussendlich begegnet ihm Kiki und der Alte. Peter, als Level 9 Mensch, gilt in der QualityGesellschaft als Nutzloser und beginnt nun seinen Rückgabekampf gegen Windmühlen und Algorithmen…

Der Autor

Quelle: oystr.info

Marc-Uwe Kling (*1982 in Stuttgart)
ist deutscher Liedermacher, Kabarettist und Kleinkünstler
schrieb zuvor die Känguruh-Triolgie
QualityLand ist sein viertes Buch

Die Ansicht

Das Buch habe ich gelesen, weil es in diversen sozialen Netzwerken so hochgelobt wurde. Was soll man sagen: Gesellschaftskritik. Ja, auch. Futuristisch: Ja, vielleicht. Aber ingesamt: Beschreibung der gegenwärtigen Situation in Verbindung mit der Idee wie die Welt in ein paar Jahren sein könnte. Es ist keine neue Idee, dass eine Frau ihren Freund verlässt, weil sie gesellschaftlichen Aufstieg macht (umgekehrt auch). Es ist nichts Neues, dass es Drecksgeschäfte in der Politik gibt, nichts Neues, dass schmieriges Material zum Erpressen dient. Es ist nichts Neues, dass man Angst vor Automatisierung hat. Die Frage, ob die Digitalisierung vielleicht Fluch und Segen zu gleich sein kann, ob es tatsächlich dauerhafte Versklavung ist, stellt sich nicht. Leider. Trotz sympatischer Figuren. Sehr ans Herz gewachsen ist mir Kalilope 7.3., ein Schriftsteller-Android. Oder Pink, das kaputte QualityPad. Romeo, der gehemmte Sexroboter. Was auffällt bei Dystopie-Romanen wie diesen: Die Personen sind zumeist ausgefeilte Trottel, nur die Helden nicht. Eine sehr fratzenhafte Zeichung der Personen. Lustig war es trotzdem. Manchmal zumindest.

Die Information

Quelle: amazon.de

QualityLand
Marc-Uwe Kling
Ullstein

Preis: 18,50€ (gebundene Ausgabe)

[review] Origin | Dan Brown

Das Buch

Während die historische Zahnradbahn sich mühsam ihren Weg den schwindelerregend steilen Hand hinaufkrallte, blickte Edmond Kirsch auf die gezackten Bergspitzen hoch über ihm.

Edmond Kirsch ist Futurloge und Computerwissenschafter. In der Vergangenheit hat er bei Robert Langdon in Harvard studiert und Kirsch und Langdon sind mittlerweile befreundet und so mutet es nicht seltsam an, als Langdon einer Präsentation von Edmond in Bilbao beiwohnen wird. Edmond möchte der Weltöffentlichkeit zeigen, dass er die Antwort auf die Fragen aller Fragen gefunden hat: Woher kommen wir? Edmond hat diesbezüglich eine Präsentation vorbereitet, die er im gemeinsam mit Ambra Vidal, Chefin des Museums, an jenem Abend zeigen möchte. Hier darf Langdon ebenso Bekanntschaft mit Winston machen, Edmonds persönliche KI (= Künstliche Intelligenz). Bevor Edmond seine Präsentation vollenden darf, wird er von einem ehemaligen Offizier erschossen. Langdon sieht sich in seiner Pflicht, die Präsentation der Welt öffentlich zu machen. Doch die Präsentation ist passwortgeschützt. Und Langdon wird auch noch in dem ganzen Wirrwarr verdächtigt. Ein Weltlauf mit der Zeit beginnt: Wer hat Kirsch umgebracht? Wie lautet das Passwort? Was hat die katholische Kirche damit zu tun? Schlussendlich beginnt Langdon gemeinsam mit Ambra Vidal das Puzzle zu lösen…

Der Autor

Quelle: timeink.com

Dan Brown (*1964, in New Hampshire)
unterrichtete Englisch
bevor er Schriftsteller wurde
wurde Bestseller-Autor
mit dem Buch „The DaVinci Code“
Origin ist sein 5.Thriller mit Robert Langdon

Die Ansicht

Gut, ich habe das Buch als meine Art „Guillty pleasure“ gelesen. Vor Jahren mit einer Freundin alles von Dan Brown gelesen gehabt, hat mich ebenjene Freundin dazu angehalten, auch den letzten Roman zu lesen. Und jetzt – im Krankenstand – hab ich endlich die Zeit genützt und das Buch gelesen, damit Anschlusskommunikation stattfinden kann. Was ich dazu sagen muss: Ich war im Vergleich zu den ersten 4 Robert Langdon Thrillern von Origin schon fast etwas enttäuscht. Das liegt nicht nur daran, dass diesmal wenig faszinierende Charaktäre vorhanden sind, sondern vor allem an dem Plot selbst. Kaum Ortsbewegungen, die Geschichte spielt nur in Spanien und die katholische Kirche wirkt so mit Gewalt hineingesetzt, dass man gut darauf hätte verzichten können. Die Handlungen waren voraussehbar. Ich verfolge sonst die Entwicklungen mit KIs so gut es geht und fand die daraus enthaltene Auseinandersetzung mit ihnen keinen Quantensprung. Ein nettes Buch ist es trotzdem, vor allem die das Buch lesen, weil sie sich gerne Tom Hanks als Robert Langdon so gern vorstellen…

Die Information

Quelle: thalia.de

Origin

Dan Brown
Bastei Lübbe
Preis: 28,00 € (gebundene Ausgabe)
12,70 € (Taschenbuchausgabe)

Onleihe vs. Ciando – digitale Bibliotheken im Test

Warum das alles?

Vor zwei Jahren schon hatte ich mir vorgenommen elektronische Bibliotheken zu verwenden, damit ich nicht jedes Buch kaufen muss und auch um Bücher anzulesen, wo ich mir nicht sicher bin, dass sich ein Kauf lohnen würde. Nun ist es endlich so weit und ich probiere zwei elektronische Bibliotheken nebeneinander aus. Warum? Ein Grund ist, dass man damit etwas zum Lesen hat, wenn man unterwegs ist und nicht unbedingt einen dicken Wälzer mitschleppen möchte. Ein weiterer Grund ist, um elektronische Bibliotheken zu verwenden, dass es eigentlich lächerlich ist, wie teuer E-Books sind, wenn man sie erwerben will und wenn man weiß, wie wenig den Autor/-innen tatsächlich am Schluss vom E-Book bleibt – weitaus klüger die Autoren anderweitig zu unterstützen. Außerdem: E-Books kann man nicht wirklich verschenken. Wenn man Bücher sonst so kauft, kann man sie auch gerne weitergeben. Und: Es ist schon cool, dass man auch damit auch Zugriff zu Hörbüchern hat und nicht einen separaten Account bei einem anderen Anbieter braucht.

Onleihe – Wie, was? Wie bekomm ich das?

Um Onleihe nutzen zu können, muss man in die örtliche Bibliothek marschieren – und dort einen Bibliotheksausweis erlangen. Meiner hat 18 Euro gekostet für ein Jahr und es würde sich schon rentieren, wenn ich zwei Taschenbücher kaufen würde. Mit dem Ausweis erhält man eine Nummer und ein Initialpasswort, bei der man dann in der Onleihe einsteigen kann. Die Freischaltung kann von 24h bis knapp eine Woche dauern – bei mir war letzteres der Fall. Sollte jemand keine Bibliothek in der Nähe haben, oder aus anderweitigen Gründen den Aufwand scheuen eine Bibliothek aufzusuchen, gibt es die Möglichkeit eine Fernanmeldung vorzunehmen – die Stadtbibliothek Bremen bietet dies an, obwohl ich denke, dass dies nicht unbedingt so vorgesehen ist. Ebenso bieten Chemnitz, Hanau und Göttingen Fernmitgliedschaften an – diese sind allerdings nicht kostenfrei und man muss zur Bestätigung einen Scan des Perso, Pass oder Führerscheins hinschicken – die beste Auswahl hat aber Hanau und Bremen.

Wie geht das nun, mit Onleihe und so?

Nach der Freischaltung meldet man sich mit seiner Benutzernummer und dem Initialpasswort an und kann sofort losstöbern – manche Bücher sind sofort verfügbar (Ausleihfrist von 1 Woche bis 3 Wochen), manche kann man bloß vormerken. Da bekommt man eine Mail, ab wann das Buch wieder zum Entleihen ist. Prinzipiell kann man auf jedem digitalen Endgerät die Onleihe nutzen, vom Smartphone angefangen bis zum Tablet oder schlichtweg am Computer. Ich habe mir zum Lesen vor Jahren schon einen Tolino gekauft – und habe diesen Kauf nicht bereut. Besonders jetzt nicht, wo man auch die Onleihe nutzen kann. Mit dem Kindle ist es nicht möglich, die Onleihe zu testen. Für jemand, der am Tablet lesen möchte gibt es eine eigene Onleihe-App, selbiges gilt für das Smartphone. Das Einzige, dass man braucht, um die Inhalte aufrufen zu können ist eine Adobe ID und die Adobe Digital Editions.

Vorteile und Nachteile der Onleihe

Der beste Vorteil ist definitiv, dass man für das digitale Leihen keinen Computer mehr braucht. Die E-Books kann man sich direkt am E-Reader runterladen. Dazu braucht man nur seine Zugangsdaten und eine Internetverbindung. Was auch auffällt ist das gute Layout der Onleihe für den E-Reader – es ist unglaublich übersichtlich – und man findet schnell die Bücher die man braucht. Die Onleihe App funktioniert auch halbwegs gut – bei Hörbüchern ist es allerdings anzuraten, nicht zuviele Kapitel zu haben, da sonst der Player das Hörbuch in verschiedener Reihenfolge wiedergibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Bücher zurückgeben kann, nachdem man sie gelesen hat und somit sofort verfügbar sind für andere Leser/-innen.

Nachteil ist sicher, dass die Onleihen Verbesserungsbedarf haben, was Ausleihmöglichkeiten betrifft. Manche Bücher (besonders neue) sind wochenlang schon ausgeborgt und man kann sie bloß vormerken. Das nervt gewaltig und ich verstehe nicht, wie man einfach keine Mehrfachlizensen ausgeben kann, damit elektronische Bücher zeitgleich von mehreren Leuten lesbar sind. Das wäre ein massiver Vorteil von digitalen Bibliotheken. Und ein Nachteil ist, dass man der eigenen Bibliothek nicht vorschlagen kann, welche E-Books sie noch ankaufen sollen, weil man sie unbedingt lesen möchte. Eine Interaktion mit der eigenen Bibliothek ist somit nicht vorgesehen.

Und Ciando? Was ist das?

Ciando ist ein anderer Anbieter und funktioniert ähnlich zu Onleihe. In Österreich gibt es die Möglichkeit über die Arbeiterkammer die AK Bibliothek digital zu nutzen. Und das Tolle daran: Es ist komplett kostenlos! Einen Testaccount für 14 Tage kann man hier einrichten (da als Beispiel für das Bundesland Niederösterreich), danach braucht man eine Bestätigung. Und viel braucht es dafür nicht: Wenn man Schüler/-in oder Student/-in ist, reicht eine Bestätigung der Bildungsinstitution, selbiges gilt für Pädagog/-innen, Journalist/-innen, und ähnlichen Berufen – da reicht eine Bestätigung des Arbeitsgebers. Jede/r andere Einwohner/-in kann das durch seinen Meldezettel machen. Einfach eine Mail an die Bibliothek des Bundeslandes schicken und schon hat man ewig Zugriff auf die elektronische Bibliothek.

Wie geht das mit Ciando?

In dem hier vorliegenden Fall loggt man sich bei Ciando-AK-Seite ein. Die Benutzerdaten hat man per Mail bekommen und man kann die elektronische Bibliothek sofort nutzen. Ebenso geht das über diverse Apps fürs Tablet und fürs Smartphone, ebenso per Computer oder den E-Reader. Ausgenommen von Ciando sind allerdings Kindle und iOS-Endgeräte bei Hörbüchern – hier ist nur streamen möglich. Das Einzige, dass man auch hier wieder braucht, ist eine Adobe ID und die Adobe Digital Editions. Die Bücher können bei Ciando mindestens 1 Woche, maximal aber 336 h (also zwei Wochen) ausgeborgt werden.

Vorteile und Nachteile von Ciando

Ein Vorteil der AK Bibliothek in Verbindung mit Ciando ist – dass die Anmeldung schnell und innerhalb weniger Minuten funktioniert und man dann gleich Bücher ausborgen kann. Ein weiterer Vorteil ist zudem – dass die AK-Bibliothek einen riesengroßen digialen Bestand von mehr als 30.000 Medien hat. Auch hier kann man Bücher direkt via E-Reader ausborgen. Der Nachteil von Ciando ist allerdings, dass man die Bücher nach dem Lesen nicht zurückgeben kann. In meinem Fall habe ich mir (sicher ist sicher) das Buch „Winters Garten“ für zwei Wochen ausgeborgt – das Buch aber dann in 2 Tagen gelesen gehabt. Ich hätte das E-Book längst wieder zurückgegeben, wenn ich könnte – so ist es jetzt noch weitere 8 Tage auf meinem E-Reader. Ein weiterer Nachteil ist, dass man die Hörbücher zwar über Android komplett laden kann, aber bei iOS nur streamen kann. Bei den Hörbuch, das ich mir anhörte, verging mir schnell die Lust am Hörbuch. Jedes Kapitel von etwa 162 war nur etwa 5 Minuten lang – und sofern man nicht genau aufpasst, startet das Kapitel von neuem – man muss jedes Kapitel manuell einstellen – das nervt gewaltig. Kein Problem ist das über Computer oder Android – hier kann man bequem das Hörbuch laden und das Abspielen funktioniert halbwegs einwandfrei.

Hier nochmal eine kleine Übersicht:

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Bildnachweis.

[review] Études | Friederike Mayröcker

Das Buch

Frischgefallener Schnee=
die Blüten des Winters
Sängerin „N.“ ist verstummt ach.
Erfroren

Mayröcker. Meisterin des Prosagedichts, schrieb zwei Jahre morgens immer Textfragmente, im Lauf des Jahres angepasste Worte,und auch wieder nicht. Ein Roman, der erzählt und auch wieder nicht. Der Kaffeehausaufenthalte schildert, genauso wie Flohmärkte, Erinnerungen und Begegnungen, Widmungen – in eine starke Sprache gefasst, eine Rock-Hymne mit ebenso leisen Tönen, ein Lebenszeichen, dass weit weg vom Ende ist.

 

Die Autorin

Quelle: liz.de

Friederike Mayröcker (*1924 in Wien)
zunächst Pädagogin, später ausschließlich Schriftstellerin
schreibt Prosa, Lyrik und Hörspiele
Preisträgerin Österreichischer Buchpreis

Die Ansicht

Wer einen normalen Roman erwartet, der würde hier bitter enttäuscht werden. Doch: als Liebhaberin von Lyrik ist dieses Buch empfehlenswert. Mayröcker sagte, dass sie in Bilder denkt, und diese Bilder niederschreibt, dass alles, was sie macht, eine Transformierung von Bild zu Sprache wäre. Ich mag die indirekt beschriebenen Szenen, in denen sie von Ernst Jandl schreibt (mit dem sie knapp 50 Jahre in Wien wohnte und lebte), von ihren Spaziergängen in Wien, ihren Kindheitserinnerungen. Es ist keine Erzählung, es ist das Wilde, dass durch ihre Etüden schweift:

Liebst in den Zweigen die Tage in ihre Süsze im belaubten Himmel die Langsamkeit des Gestirns: wir lauschten wir schwiegen wir fluteten mit den Wolken (Mayröcker, S.84)

Die Information

Études

Quelle: suhrkamp.de

Friederike Mayröcker
Suhrkamp
Preis: 20,60€ (gebundene Ausgabe

 

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