Schreib mich.
Nur nicht ab.
Kauf mir.
Nur nicht alles ab.
Geh mir.
Nie wieder ab.
Glaub mir.
Nur nicht alles.
Stell mich.
Neben dich hin.
Mach mich.
Wieder auf.
Komm mir.
Am besten her.
Geh mir.
Nur nie wieder fort.
Schreib mich.
Nur nicht ab.
Kauf mir.
Nur nicht alles ab.
Geh mir.
Nie wieder ab.
Glaub mir.
Nur nicht alles.
Stell mich.
Neben dich hin.
Mach mich.
Wieder auf.
Komm mir.
Am besten her.
Geh mir.
Nur nie wieder fort.
Wir tanzen,
vor allem Distanzen.
Wir reden,
vor allem Ausreden.
Wir lösen
vor allem uns auf.
und ja wir gehen.
Vor allem auseinander.
Wir lachen,
vor allem einander aus.
Wir geben,
vor allem nicht zu.
Wir laufen.
vor allem voneinander weg.
Wir hören.
vor allem nicht auf.
Wir sehen,
vor allem nicht ein.
Wir blicken,
vor allem nicht zurück.
Wir denken,
vor allem ohne dem Über.
Wir liegen,
vor allem millionenweit entfernt.
Wir tanzen.
Vor allem Distanzen.
Da ist Sonnenschein
und wir treffen
uns
im Mittagsbetrieb
der Sorgenlosigkeit.
Da sind Straßen
und schöne, alte Pflastersteine
und die Häuser
erzählen uns
ihre Geschichten.
Da sind zwei Hände
die sich unabsichtlich
absichtlich berühren
und die Unbeholfenheit
junger Herzen.
Da sind zwei
verschmilzte Lächeln
die Worte
nur schwer finden.
Plötzlich lächelt das
Cáfe,
weil zwei
sich so gut bei ihr fühlen
und Servietten
und Bierdeckel
beschreiben.
„Ich mag dich sehr“,
steht auf der
liebestollen, blauen
Serviette.
Es sind noch so viele
Servietten,
so viele Bierdeckel,
auf die
eines Tages hunderte:
„Ich liebe dich!“
stehen.
Der Wind wehte ihm entgegen von seiner alten Lüftung. Er saß im Auto. Der kalte Wind brachte ihm auch keine kühlen Gedanken, sein Kopf platzte voller Fragen, voller unbeantworteter Fragen.
Er war auf dem Weg zu dem alten Haus seiner Tante. Das Haus war geschichtsträchtig, sein Leben verbrachte er dort, seine schönsten Gedankenkonstrukte hangen an dem Haus und doch: er konnte sich nicht freuen. Seine Taschen waren gefüllt mit den kostbarsten Materialen der Kunst. Seine beste Staffelei hatte er mitgenommen, seine besten Ölfarben. Er liebte diesen Geruch von einem frisch gemalten Bild. Seit er sich erinnern konnte, malte er. Als Kind malte er Bäume, weil er dachte, Bäume würden ewig währen. Nun malte er konkrete Figuren, konkrete Szene, konkretes Leben. Sein Leben war schon abstrakt genug, zu viel in Gedankenkonstrukten der Vergangenheit festgehalten, war er froh Konkretes malen zu können. Er hielt sich daran fest. Sein Leben war eine Bildergalerie ohne Zukunft, ohne Plan, wie das Leben werden würde und so verdiente er sein täglich Brot in einer Druckerei. Nie wollte er dort arbeiten, seine finanziellen Nöte trieben ihn dazu. Sie hatte er dort auch kennengelernt. Ein hübsches Mädchen war sie damals gewesen, scheu und von gutem Charakter. Viel zu glatt für ihn, er wollte doch immer Kanten und Ecken spüren. Die Zeit trieb sie aneinander, nicht mehr voneinander, so blieben sie zusammen. Sein Leben wollte er aufregend erleben, sie hinderte ihn daran, aber Sicherheit lernte er im Laufe seines Lebens schätzen. Er sollte sie nun in diesem Haus treffen, welches ihr ein Ekel war, der Geruch gefiel ihr nicht, für sie hatte sein Gedankenkonstrukt nichts Ästhetisches an sich, sie verstand nicht, warum er eine Zufluchtsstätte brauchte, wo er nie auf der Flucht war und doch in Sicherheit gewogen war.
Er griff sich an die Stirn. Sie war heiß. Er merkte, dass die Gedanken sich im Kreis drehten, dass er würde nie richtig leben können und sein Leben abgeschrieben war. Die Angst packte ihn, es schauderte ihn. Er spürte insgeheim, dass dieses Haus sein Alpha und sein Omega war, dass die griechischen Buchstaben dazwischen ins Buch des Lebens geschrieben waren und er nichts mehr zu erleben hatte. Er stieg aus. Tief atmete er durch und roch den Duft der geliebten Vergangenheit. Mit der Staffelei und dem Malkoffer bepackt ging er in das große, gedankenumwobene Innere. Er suchte Sie. Er spürte, dass sie nicht da war und wohl auch nicht mehr kommen würde. Seine Stirn wurde brennend heiß, denn er gab sich die Schuld daran, sein vermaledeiter Drang nach Freiheit brach zu oft zu heftig heraus, die Sicherheit konnte dem Gebilde nicht standhalten. Nur er war schuld, er musste sich seine Wut aus seinem psychischen und physischen Menschsein malen. Er packte seinen Schatzkoffer und ging damit ans Meer, stellte seine Staffelei auf. Sein Blick schweifte hinaus in die unendliche Freiheit, die es nicht gab, welche er nun als Paradoxon begriff. Freiheit war endlich, das Alpha war hier an dieses Haus gebunden, sie spannte ihren Bogen 40.000 Kilometer zu ihrem Omega.
„Sachen tun halt weh“
sagtest du.
Da sitzt du nun
im Bus
der Vergangenheit.
Deine Hände
zu Fäuste geballt
als müsstest du dich wehren
deine Füße leicht geöffnet
und dein leerer Blick,
der über die alte
Stadt schwebt.
„Messe doch Worten nicht soviel Sinn bei“
sagtest du.
Da sitzt du nun
und siehst mich nicht an
nie und nie
gedacht gehen zu müssen
und der Dreck
an deinen Schuhen
ist derselbe wie an
deinen Worten.
„Da ist nichts und wird nie etwas sein“
sagtest du.
Da sitzt du nun
und da ist diese Leere.
Auf der rechten Seite
hast du dann dieses Grübchen
deine roten Ohren
erzählen von deinem Tag.
und alles ist –
auf deiner Seite gegenüber.
„Komm, lass uns aussteigen“
sagtest du
da sitzt du nun
und nicht mehr lange.
Dein kalter Blick
und du stehst auf
und nie und nie
gedacht, dass du uns damit
meinst
und nicht den Bus.
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