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Leseblüten – So schön die Nacht.

Jaaa! Es ist großartig und toll! Das wichtigste und tollste Ereignis für den Monat Juni ist, dass meine/unsere Anthologie „Leseblüten. So schön die Nacht.“  erschienen ist. Heute war es endlich soweit: Ich durfte meine Autorenexemplare in der Hand halten und was soll man sagen: Sie sind wunderbar gestaltet. Danke an Sandra, dass die Anthologie so super geworden ist. Warum geht’s denn eigentlich?

Die Anthologie „Leseblüten. So schön die Nacht.“ malt die ganze Palette nächtlicher Aktivtäten und Gedanken in Form von Gedichten und Geschichten auf 187 Seiten. Mit dabei sind 48 Autor/-innen aus Deutschland und Österreich. Ganz besonders freut mich, dass meine Freunde Dominik und Martin auch in der Anthologie sind. Ein Freundschaftprojekt sozusagen. Während ihr mit den Jungs auf Reise ins nächtliche Wien gehen dürft, geht es mit mir in den hohen Norden.

Schon neugierig? Unser Buch gibts zu kaufen bei Sandra vom piepmatz Verlag direkt im Vertrieb oder ihr könnt auch ein Exemplar bei mir anfordern. Jedenfalls, take the nighttrain baby und fahr mit mir/uns in die Nacht. Jedenfalls freut es mich, meine erste Buchveröffentlichung für dieses Jahr präsentieren zu dürfen.

[Sterbenswörtchen] Helmut Scharner.

Wer sind diese großartigen Autor/-innen, die hie und da ein Sterbenswörtchen verlieren? Meinen neuen Gast lernte ich als Roman in der Buchhandlung meines Vertrauens kennen.  Es war vorletztes Jahr an Weihnachten, als ich das Buch in die Hände nahm und die ersten Seiten anlas. Ich war erstaunt. Wirklich? Ein Kriminalroman über meine Heimat? Unsicher, dass dem tatsächlich so sei ging ich zu meiner Buchhändlerin, die meine Fragen mit „Ja, ein Debütkriminalroman! und ja, ein Autor aus unserer Gegend!“ beantwortete und in das Buch gleich ein Lesezeichen legte und mich fragte, ob ich denn wieder eine Stofftasche für den Mostviertler mithätte.  Schnell gekauft und gelesen, wusste ich, dass das etwas Längerfristiges zwischen mir und Helmut Scharner würde. Ich musste nicht lange warten und konnte im April 2017 den nächsten Roman lesen – Mostschlinge,  wie der erste Band im Gmeiner Verlag erschienen. Seitdem warte ich auf den nächsten Kriminalroman ganz ungeduldig.  Helmut hat bereits zwei weitere Romane geschrieben: Nordlicht oder Sari  und Blues und Tango. Bemerkenswert neben seinem schriftstellerischen Tätigkeiten ist, dass Helmut schon über 50 Länder bereist hat. Er hat sich auf eine weitere Reise eingelassen: Die mit mir über den Tod zu reden. Ich freue mich sehr, dass er mir Rede und Antwort stand:

 

Was bedeutet der Tod für dein Schreiben?
Da ich Kriminalromane schreibe, spielt der Tod in meinen Texten eine zentrale Rolle. Meine Leser begleiten nicht nur den Kommissar bei seiner Suche nach dem Täter, sondern sie leiden, trauern und hassen auch mit den Angehörigen der Opfer mit. Als Autor muss ich mich diesen Gefühlen meiner handelnden Figuren stellen, besonders schwer ist mir das in einer Szene gefallen, bei der sich eine meiner Figuren selbst das Leben nimmt.

 

Wie politisch ist der Tod?
Der Tod an sich ist nicht politisch und man hat auch nicht die freie Wahl, ob man sich für oder gegen den Tod entscheidet. Früher oder später ereilt er jeden. Die Politik jedoch hat Einfluss darauf, wann und wie der Tod die Menschen heimsucht. Gesetze können einen gesünderen Arbeitsplatz und einen sicheren Straßenverkehr bewirken und so für ein längeres Leben sorgen. Wenn Politik hingegen versagt, kann das für Menschen Elend und Tod bedeuten.

 

Wie wirkt der Tod in sozialen Medien?
Nach meiner Erfahrung wurde der Tod lange aus den sozialen Medien ausgespart, ist in den letzten Jahren aber sichtbarer geworden. Dabei stelle ich zwei unterschiedliche Strömungen fest. Einerseits zeigen Angehörige jetzt auch ihre Trauer in sozialen Medien und erhalten dadurch von ihren Freunden und Bekannten Anteilnahme. Ein Weg den man begrüßen kann. Andererseits wird der Tod jedoch auch von unterschiedlichen Gruppierungen missbraucht, um eigene Interessen zu verfolgen, Ängste zu schüren und auszugrenzen, was sehr bedenklich ist.

 

Was bleibt von Menschen, wenn sie nicht mehr sind?
Die Erinnerungen ihrer Angehörigen und Freunde und was sie erschaffen haben. Je nachdem wie intensiv und nachhaltig sie gelebt, geliebt und etwas erschaffen haben, bleiben sie also kürzer oder länger in Erinnerung.

 

Was bleibt, wenn du gehst? Was geht, wenn du bleibst?
Wenn ich gehe, lebt ein Teil von mir in meiner Tochter weiter. Wenn ich bleibe, kann ich mein Kind noch länger unterstützen und begleiten.

Als Autor bleiben meine bisherigen Romane zurück und viele bisher unveröffentlichte Textentwürfe. Wenn ich länger lebe, steigt die Wahrscheinlichkeit, etwas zu schreiben, das vielleicht über meinen Tod hinaus gelesen wird. Viele Autoren träumen wahrscheinlich davon, aller Voraussicht nach ist es mir, wenn ich Tod bin, jedoch vollkommen egal, ob ich zu diesem Kreis gehöre oder nicht.

 

Welches Kunstwerk (Buch,Film,Text, Musik, Bild) drückt den Tod am besten aus?
Hier gibt es viele Werke, die zu erwähnen wären, sofort ist mir jedoch eines in den Sinn gekommen – und zwar: Die Bücherdiebin von Markus Zusak.

Mittlerweile gibt es dazu auch einen gut umgesetzten Film, ich empfehle aber zuerst das Buch zu lesen. Markus Zusak und der Tod höchstpersönlich erzählen die Geschichte der kleinen Liesel in Deutschland während des zweiten Weltkrieges.

 

Wie viele Tode kann man sterben?

Nur einen Tod stirbt man letztendlich tatsächlich. Es können uns jedoch viele kleine Schritte dem Tod immer ein Stückchen näherbringen.
Unsere Mitmenschen können uns derart kränken oder solche Schmerzen zufügen, dass es sich jeweils wie ein „kleiner Tod“ anfühlt. Also können wir unzählige „kleine Tode“ sterben, solange wir sie zulassen und uns nicht wehren.

 

Welchen Zustand hat der Tod?
Den Tod selbst stelle ich mir als zustandslos vor. Die Frage aller Fragen lautet, kommt etwas nach dem Tod? Und falls ja, was?

 

Inwieweit beeinflusst der Glaube/Nichtglaube den Tod?
Glaube gibt uns Hoffnung, dass es nach dem Tod weitergeht. Der Gläubige vertraut darauf, wieder mit seinen Liebsten vereint zu sein und selbst mit dem Tod nicht vollkommen ausgelöscht zu werden. Regeln für ein gutes Zusammenleben wurden von den Geistlichen aufgestellt, mit dem Hinweis auf eine Hölle nach dem Tod, wenn wir uns nicht an ihre Vorgaben halten.

Leider wird der Glaube in seiner extremsten Form auch missbraucht und die Gläubigen werden manipuliert. Dabei spielt das Versprechen an ein besseres Leben nach dem Tod oft die zentrale Rolle.

Nichtgläubige können sich nicht an die Hoffnung an ein Leben nach dem Tod klammern. Sie müssen daher versuchen im Hier und Jetzt ein gelungenes Leben zu führen. Theoretisch könnte also der Gläubige im Angesichts des Todes hoffnungsfroh sein und der Ungläubige traurig oder verzweifelt. Letztendlich liegt es an jedem Menschen, wie er damit umgeht, hilfreich ist mit Sicherheit, egal ob gläubig oder nichtgläubig, wenn man im Angesicht des Todes auf ein erfülltes Leben zurückblicken kann.

 

Was bedürfe einer Änderung in der Welt bevor man geht?
Leider viel, insofern kann ich hier nur einige Beispiele nennen. Oft habe ich das Gefühl, selbst zu wenig bewirken zu können, obwohl man im Kleinen beginnen muss. Meine Familie und ich schaffen es, lokale Biolebensmittel zu kaufen, um einerseits die heimischen Bauern zu fördern und andererseits dem Einsatz von Pestiziden entgegenzuwirken. Hier gibt es in Österreich viele Menschen, die ähnlich handeln und dadurch wird dann auch tatsächlich etwas bewegt und geändert.

Meiner Meinung nach wäre es wichtig, den Menschen die Angst vor dem Fremden und Unbekannten zu nehmen. Dadurch hätten Politiker und Extremisten weniger Möglichkeiten mit hohlen Phrasen und Ausgrenzung ihre Anhänger zu gewinnen, zu polarisieren und die Menschen gegeneinander aufzuhetzen.

 

Helmut kann man hier auch folgen bzw. seine Bücher bestellen:

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[review] QualityLand | Marc-Uwe Kling

Das Buch

Nun reist du also zum ersten Mal in deinem Leben nach QualityLand. Bist du schon aufgeregt? Ja? Aus gutem Grund!

QualityLand lautet die Antwort auf alle Fragen „Ok.“. In QualityLand ist alles elektronisch. Du küsst dein QualityPad, wenn du bezahlen möchtest, hast einen Ohrwurm (sprichwörtlich!) im Ohr, der dich über das Neueste informiert. In QualityLand brauchst du dir nichts zu wünschen, weil Algorithmen berechnen, was du haben möchtest. Praktisch! Nur für Peter Arbeitsloser, gelernter Maschinenverschrotter, nicht. Der bekommt eines Tages einen rosa Delphinvibrator zugesandt, den er aber sicher nicht haben wollte. Während er alles dran setzt, sein unerwünschtes Geschenk zurückgeben zu können, verlässt ihn seine Freundin, diverse Maschinen und Androiden werden seine beste Freunde und schlussendlich begegnet ihm Kiki und der Alte. Peter, als Level 9 Mensch, gilt in der QualityGesellschaft als Nutzloser und beginnt nun seinen Rückgabekampf gegen Windmühlen und Algorithmen…

Der Autor

Quelle: oystr.info

Marc-Uwe Kling (*1982 in Stuttgart)
ist deutscher Liedermacher, Kabarettist und Kleinkünstler
schrieb zuvor die Känguruh-Triolgie
QualityLand ist sein viertes Buch

Die Ansicht

Das Buch habe ich gelesen, weil es in diversen sozialen Netzwerken so hochgelobt wurde. Was soll man sagen: Gesellschaftskritik. Ja, auch. Futuristisch: Ja, vielleicht. Aber ingesamt: Beschreibung der gegenwärtigen Situation in Verbindung mit der Idee wie die Welt in ein paar Jahren sein könnte. Es ist keine neue Idee, dass eine Frau ihren Freund verlässt, weil sie gesellschaftlichen Aufstieg macht (umgekehrt auch). Es ist nichts Neues, dass es Drecksgeschäfte in der Politik gibt, nichts Neues, dass schmieriges Material zum Erpressen dient. Es ist nichts Neues, dass man Angst vor Automatisierung hat. Die Frage, ob die Digitalisierung vielleicht Fluch und Segen zu gleich sein kann, ob es tatsächlich dauerhafte Versklavung ist, stellt sich nicht. Leider. Trotz sympatischer Figuren. Sehr ans Herz gewachsen ist mir Kalilope 7.3., ein Schriftsteller-Android. Oder Pink, das kaputte QualityPad. Romeo, der gehemmte Sexroboter. Was auffällt bei Dystopie-Romanen wie diesen: Die Personen sind zumeist ausgefeilte Trottel, nur die Helden nicht. Eine sehr fratzenhafte Zeichung der Personen. Lustig war es trotzdem. Manchmal zumindest.

Die Information

Quelle: amazon.de

QualityLand
Marc-Uwe Kling
Ullstein

Preis: 18,50€ (gebundene Ausgabe)

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